Elegguá

Elegguá ist einer der wichtigsten und mächtigsten Gottheiten und Teil der drei "Los Gereros" (Elegguá, Ogún und Ochósi). Ohne ihn würde es keine Opferrituale geben, er bringt nämlich die Gaben zu den anderen Orishas und fungiert quasi als Postbote. Deshalb wird bei Opferritualen immer eine kleine Gabe für Elegguá hinzugefügt, als Dank dafür, dass er die Gaben weitergibt. Er öffnet den Menschen zum einen den Weg zu den anderen Orishas, gleichzeitig testet er die Menschen aber auch und gibt die Informationen an die Gottheiten weiter. Er ist Symbol für Schicksal und natürliches Gleichgewicht. Nur Elegguá kennt die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Er ist ein kleiner Gauner, steht in Straßenecken und beschützt den Eingang von Häusern.

Beim Tanz trägt er immer einen Stock (Garabato), den er benützt, um Sträucher zur Seite zu schieben, was im Tanz durch eine Bewegung mit den Händen dargestellt wird. Das macht er, damit Ogún und Ochósi in den Wäldern besser sehen können. Die Bewegungen sind kindisch und verspielt.

Farben: Rot und Schwarz
Repräsentiert: Heiliger Anton
Symbole: Garabato und Schlüsselbund

Eine Pataki (Legende) von Elegguá

Olofi war zu einer Zeit sehr krank und betrübt über die Situation im Universum. Er war müde und gebrechlich von Anstrengungen des Erschaffens. Die Orishas wurden gerufen, um zu sehen, ob sie etwas für den großen König tun könnten. Sie versammelten sich in der großen Halle des Himmels, in der Olofi in seinem Thron zusammengebrochen war, und besprachen, wie sie ihn heilen könnten.

Obatalá versuchte es zuerst und reinigte ihn mit seinem weißen Tuch, dies verfehlte jedoch seine Wirkung. Orula bereitete ein Tonikum zum Trinken zu, Olofi ging es davon jedoch nicht besser. Ozain versuchte sich mit Kräutern, ebenfalls ohne Erfolg. Jeder Orisha tat sein Bestes, alle Bemühungen blieben vergebens.

Elegguá ging zwischen den Orishas umher und versuchte sich einzubringen, aber er war noch ein Kind und die anderen Orishas sahen auf ihn herab und belächelten ihn. Er zupfte an Yemayas Rock, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, und fragte, ob er es versuchen dürfe. Yemaya sagte ihm, er solle sich benehmen und ruhig sein. Er ging zu Oyá, war jedoch sofort von ihrem bösen Blick verängstigt und versteckte sich hinter Aggayus Beinen. Aggayu scheuchte ihn zum Spielen nach draußen, da dies eine Angelegenheit für die Ältesten sei. Elegguá war traurig und verletzt, weil er nicht ernst genommen wurde.

Er rannte zu Obatalá und fragte ihn, ob er es versuchen dürfte. Obatalá sagte ihm, dass seine Kräfte nicht ausreichen würden, Olofi zu heilen. Elegguá beharrte allerdings auf seinem Versuch zu helfen, er pochte auf sein Recht, da er schließlich, wenn auch ein Kind, so doch ein Orisha sei. Obatalá erhob seinen Stab und ordnete Stille an. Er forderte die Orishas auf, zur Seite zu treten und Elegguá versuchen zu lassen, Olofi wiederzubeleben.

Elegguá ging langsam, und unter dem steten Getuschel der anderen, zu Olofis Thron, sah ihn von Kopf bis Fuß an und setzte sich frech auf seinen Schoß. Elegguá griff in seinen Sack und zog drei Kräuter heraus. Er war immer im Wald unterwegs und er hatte oft beobachtet, wie Ozain mit den verschiedenen Kräutern des Waldes gearbeitet hatte. Von den Kräutern, die er aufgesammelt hatte, nahm er von jedem Zweig ein Blatt und steckte es in Olofis Mund.

Elegguá bewegte Olofis Mund mit seinen Händen, um ihn zum Kauen und Schlucken zu bringen. Nachdem er die Kräuter verschluckt hatte, zog Elegguá eine Feder heraus und führte sie über den leblosen Körper von Olofi. Leider blieb auch der Versuch von Elegguá erfolglos und er verließ mit trauriger Miene Olofis Schoss.

Die Orishas waren immer noch verärgert über Elegguás ungebührliches, respektloses Verhalten und verlangten, dass er dafür bestraft werde. In ihrem Ärger merkten sie nicht, wie ein leichter Schein von Olofis Brust aufstieg. Er wurde heller und heller, bis der große König mächtig und groß vor seinem Thron stand. Das Licht war so überwältigend, dass alle Orishas vor Olofi auf die Füße fielen.

Olofi rief Elegguá zu sich und dankte ihm für das, was er getan hatte. Er fragte, wie er es geschafft hatte und Elegguá antwortete, dass er jeden Teil des Waldes und seine Geheimnisse studiert habe und sein Wissen endlich anwenden wollte. Weiters erzählte er Olofi, dass ihn keiner der Orishas außer Obatalá eine Chance gab, selbst sein Glück zu versuchen. Olofi lächelte und sagte Elegguá, dass er von jetzt an alle Türen, Toren und Wege öffnen kann. Er gab Elegguá einen goldenen Schlüssel, der Olofis Haus und jede andere Tür im Universum entriegelte. Er verzauberte auch seine Feder und sagte Elegguá, dass er mithilfe der Feder durch die Zeit, durch Licht und Dunkelheit, durch Böses und Gutes, vorwärts und rückwärts gehen könnte.

Olofi verkündete daraufhin, dass Elegguá fortan sein persönlicher Bote sein würde und dass die Orishas bei allem, was sie tun auf sein Wort hören müssten. War Elegguá nicht einverstanden, würden ihre Taten und Botschaften Olofis Schloss nicht erreichen. Weiters verfügte er, dass Elegguá fortan bei jeder Zeremonie der erste sein werde, zu dem gebetet wird.

Als Kind im Herzen stand vor den Orishas und streckte lachend die Zunge heraus. Olofi lächelte ihn an und schickte ihn auf den Weg, um die Ordnung am Weg der Menschheit und der Orishas aufrecht zu erhalten.

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