Bamboleo

Caramelo con picante

In diesem Lied singt die Timba-Gruppe Bamboleo von eine Geschichte, die wohl nicht nur der armen Yaya passiert ist. Yaya zieht mit ihrem "Ehemann" vom Land nach Havanna, wo die Sängerin, eine Freundin von Yaya, ihr den Ehemann ausspannt und ihm „Caramelo con Picante“ gibt. Bamboleo erklären selbst, dass das "Caramelo" (Anspielung auf das Karamell der Hautfarbe, oder auch als Metapher für ein Karamellzuckerl) die Sängerin ist und „picante“ bedeutet scharf oder prickelnd – also es ist ziemlich eindeutig was dieser Ehemann von Yaya bei der Sängerin sucht.

Am Ende des Liedes sind sich Yaya und die Sängerin einig: Durch die eher brutalen Zeilen „Mira, con la lengua encendíay el cerebro explotao“, also "Schau ihn an mit der angezündeten Zunge" (Metapher für das pikante, scharfe Essen) und dem explodierten Hirn (Metapher für seine Unfähigkeit, sich zu entscheiden), lassen sie vermuten, dass sie ihn eigenhändig beseitigt haben.

Obwohl dieses Lied natürlich ironisch gemeint ist und mit vielen Metaphern spielt, findet sich doch das ein oder andere Fünkchen Wahrheit im Liedtext, was ein bisschen von der kubanischen Kultur erklärt. Obwohl nicht alle Kubaner und Kubanerinnen in einen Topf zu werfen sind (worauf sie auch sehr gerne hinweisen), ist es schon auffallend, dass sie sehr frei leben und dies auch genießen, ohne sich schuldig oder schlecht zu fühlen („Yaya no me esté culpando“ – Yaya gibt mir keine Schuld und “Y es que yo soy de la buena” – Ich bin aber dennoch von den Guten).

Ein weiterer erwähnenswerter Spruch, der im Lied vorkommt, ist: „Y le gustaba como cocinaba, Y le gustaba como caminaba“, was so viel bedeuten soll wie „Wenn du kochst wie du gehst / dich bewegst“. Dies kommt von dem Kompliment „Si tu cocinas como caminas”. Diesen Spruch kann man nicht nur sehr häufig in den Straßen Havannas hören, sondern sehr oft auch in anderen Liedern. Die Kubaner bringen die Geschmäcker der Küche augenscheinlich sehr gerne in Zusammenhang mit den Geschmäckern bei Frauen.

Zur Verwendung von "Ehemann" in diesem Kontext ist kurz zu erklären, dass es in Kuba nicht (mehr) üblich ist zu heiraten. Während Fidel Castros Zeit wurde hingegen sehr schnell geheiratet, da das frisch vermählte Paar günstig Möbel einkaufen konnte und eine Hochzeitsnacht in einem schönen kubanischen Hotel vom Staat (fast) geschenkt bekam. Heute kommt es allerdings sehr häufig zu Partnerwechseln und Patchworkfamilien sind Alltag in Kuba. Dennoch nennen sich Paare „esposo“ und „esposa“ oder „mardio“ und „mujer“ also quasi Ehemann und Ehefrau.

(Nadine Baumgartner, 15.02.2020)

 

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